SELBSTVERSTÄNDNIS

 


Norbert Koch
 
Geboren 1948 in Bühl / Baden
lebt seit 1970 in Göllheim / Pfalz
Studium an den Universitäten Karlsruhe und Mainz – Biologie, Sport- und Erziehungs-wissenschaften
1989 Lehrbefähigung im Fach Bildende Kunst nach mehrjähriger künstlerischer Fort- und Weiterbildung
1975 Lehrauftrag am Gymnasium Weierhof, danach Referendariat in Kaiserslautern,
Realschullehrer an der Koop.Gesamtschule Bad Bergzabern, Schiller-Realschule Frankenthal und Realschule Eisenberg
 
Von 1980 bis heute entstehen ’Landschaften’ in Pastell- und Ölkreide, Öl- und Acrylbilder, Druckgraphik (Radierungen), Keramik-, Stein-, Holz- und Glasarbeiten sowie Bronze-skulpturen
 
1985/1988 mehrwöchige Aufenthalte in Ruanda (Zentralafrika)  – es entstehen ’Ruandische Impressionen’ (Pastellkreide auf Papier)
 
Seit 1991 alljährliche Aufenthalte in Südfrankreich – die anfängliche ’Spurensuche’ am Strand nach mehrschichtig, u.a. farbigen Holzfundstücken führt über die Jahre hinweg zur  ’abstrakten, expressiven Malerei’ -  Fortführung der naturrealistischen Malerei in Öl, Acryl und Pastell.
Während der Zeit der Spurensuche initiieren die Holzfundstücke immer einen landschaftlichen Bezug, der Betrachter wird zu einer Auseinandersetzung mit ihnen aufgefordert. Später entstehende monochrome, weiße Holzlandschaften, aus angeschwemmter Rinde komponiert, betonen diesen Aufforderungscharakter.
Drei Ebenen bestimmen das weitere Arbeiten: Die Form des Gegenstandes und seine Integration im und auf dem Bildträger; die Farbgestaltung der Oberfläche (mehrschichtiger
Farbauftrag, z.T. auch monochrom / reliefa
rtig) sowie die Flächengestaltung mit gegenseitig abgrenzenden Kompartimenten.

1995 - 2001 entstehen klein- und großflächige, mehrschichtige, gegeneinander abgegrenzte Farbflächen, die einerseits oberflächlich gesehen keinerlei figurative oder landschaftliche Züge aufweisen andererseits in Verbindung mit Fundstücken diesen Bezug aber wieder-spiegeln. Korrodierte Oberflächen, Risse, verwischte und abgeblätterte Zonen vermitteln zum einen einen Eindruck von Schichtung zum anderen einen Eindruck von Veränderung und Vergänglichkeit.

Die Bildoberfläche scheint durch einen Zeitraum verschlissen. Landschafts-veränderungen sind immer mit Zeitabläufen verbunden; hier wird der Prozess durch Künstlerhand hervorgerufen.
Bei den zwischenzeitlich entstandenen ’Raumlandschaften’ und ’Sandbildern’ erfolgt eine Rückkehr zur Idee des Bildes als Objekt (deshalb:Objektbilder) im Gegensatz zur Auffassung
des Bildes als persönlicher Gefühlsausdruck.

Spuren (z.B. am Strand, auf dem Meeresboden) entstehen immer durch eine Bewegung (hier: Wind, Wasser).  Erhöhungen, Vertiefungen, Rillen,  Kratzer, Schichtungen, Auswaschungen führen zu einer dreidimensionalen, reliefartigen Bildoberfläche.

Diese Wirkung wird durch vorgefertigte bzw. manipulierte Papierformen (Recyclingmaterial) verstärkt. Meeressand und mehrere übereinandergelegte Farbschichten unterstützen die plastischen Bewegungsspuren.

D.h., durch diese reduzierte Bildsprache rückt so ein Element in den Vordergrund: die Dynamik, die sich aus den „organisierten Spuren“ einer Bewegung im Relief der Bildoberfläche entwickelt. Farb- und Helldunkelkontraste prägen sie. Diese plastischen ’Objektbilder’ werden einerseits durch Manipulation zu Wunschlandschaften, spiegeln aber durch ihre geometrische Formen und deren Anordnungen anderseits diesen grundsätzlichen Widerspruch.
 
Betrachtet man meine Arbeiten und die Auseinandersetzung mit der Kunst an sich, so werden
Parallelen zum „Abstrakten Expressionismus“ und seinen Vertretern , Barnett Newman, Clyford Still, Ellsworth Kelly, Mark Rothko und Ad Reinhardt sowie Kasimir Malewitsch und Josef Albers  offensichtlich. Sie haben auf meine Malerei und Objektbilder nur bedingten
Einfluss. Unabhängig davon führte mich erst ein 1991 spontan gemaltes abstraktes Ölbild (Titel:„Landschafts(t)raum“) auf ihre Spur – und damit die Farbe in Beziehung zur Ausdehnung (Fläche) und Gestalt (Form) zu setzen.
 
Ab 2003 bis heute setze ich mich vorwiegend mit dem Bronzeguss im Wachsausschmelz-verfahren auseinander, ab 2012 auch mit dem Sandguss. Es entstehen Skulpturen in unter-schiedlichen Metallen (Bronze, Eisen, Aluminium), sowohl in realistischer als auch in streng
abstrahierter Form.
 
Zeitgleich entstehen sogenannte ’Multiples’, Miniaturen (10x10)  -  Farbfelder stehen im Kontrast zu Rost- und Goldfeldern.
 
Arbeiten, die auf Grund besonderer Anlässe entstanden, sind: 
1994  Flot de sang (Blutstrom), 110 x 60, Mischtechnik auf Holz

(Bezug: Ruandakonflikt)
2001  September 11, 2001 (Diptychon), 51 x 57, Acryl und Papier auf Holz
2010/13 Eyjafjallajökull (Pentaptychon) 290 x 100, Acryl und Vulkanasche auf Leinwand,
Bezug: Vulkanausbruch ab 20. März 2010 auf Island


Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand. Das Außergewöhnliche ihren Wert.
                                                                    
                                                                                                           Oscar Wilde
















 

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